25.03.2024

Erfahrungsbericht von Vanessa zum Auslandssemester an der JCU Singapore

Vorbereitung

Die Vorbereitungen füŸr mein Auslandssemester in Singapur begannen, als ich meine Entscheidung getroffen hatte. Ich erfuhr durch die Hochschule von der Agentur GOstralia!-GOmerica!, die sich um alles küŸmmerte - von der Bewerbung üŸber das Visum bis hin zu allen erforderlichen Dokumenten. Anfangs füŸhlte ich mich von der Menge an Informationen fast ŸüberwäŠltigt, aber die Agentur war eine große Hilfe. Sie stellten alle notwendigen Unterlagen bereit, sodass ich mich nur auf die wichtigsten Dinge konzentrieren musste.

Die Bewerbung für die James Cook University Singapore lief ebenfalls komplett Ÿüber GOstralia!-GOmerica! ab. Anfangs hatte ich nur Kontakt mit meiner zugeteilten Ansprechpartnerin bei der Agentur, was den Prozess vereinfachte. Nachdem ich an der JCU zugelassen wurde, trat die UniversitäŠt direkt mit mir in Kontakt. Sie ließen mir alle nöštigen Informationen zukommen und erkläŠrten mir die nŠächsten Schritte.

Ein wichtiges Detail fŸr die Einreise nach Singapur war der sogenannte Student's Pass. Diesen erhäŠlt man allerdings erst vor Ort bei der Behöšrde in Singapur. Zur Einreise dient ein Dokument namens IPA (In-Principle-Approval). Mit diesem Dokument begab ich mich dann zur Behšörde in Singapur, wo mir mein digitaler Student's Pass ausgestellt wurde.

Ein weiterer wichtiger Schritt in meinen Vorbereitungen betraf die Gesundheitsvorsorge. Die JCU verlangte eine Covid-Booster-Impfung oder eine Auffrischungsimpfung innerhalb der letzten sechs Monate. Deshalb erhielt ich vor meiner Abreise den Covid-Booster-Impfstoff. ZusäŠtzlich ließ ich meine Tetanus-Impfung auffrischen, um auf der sicheren Seite zu sein. Diese  gesundheitlichen Vorkehrungen waren sehr wichtig, um sicherzustellen, dass ich mein Semester in Singapur gesund und ohne Unterbrechungen beginnen konnte.

An der Uni

Die James Cook University in Singapur war vergleichsweise klein und üŸberschaubar, was mir dabei half, mich schnell zurechtzufinden. Besonders beeindruckend fand ich die Mensa der UniversitäŠt. Sie war wie ein kleines Hawker-Center gestaltet, was mir eine vielfäŠltige Auswahl an Speisen bot. Von westlicher bis hin zu verschiedensten asiatischen KüŸchen war alles vertreten. Das Essen war sehr preiswert und lecker - eine gute Abwechslung zum Studienalltag.

Die SeminarräŠume der UniversitäŠt waren sehr modern und fast vollstŠändig digitalisiert. Die technische Ausstattung unterstüŸtzte effektiv den Lernprozess. Eine Besonderheit, die mich sehr Ÿüberraschte, war das System zur Kontrolle der Anwesenheitspflicht. In der gesamten UniversitäŠt, einschließlich der Seminar- und VorlesungsräŠume, waren Fingerabdruckscanner installiert. Bei jedem Betreten der UniversitŠät und vor jeder Vorlesung oder jedem Tutorium, musste man seinen Fingerabdruck scannen lassen. Dies bestäŠtigte die Anwesenheit und war in einem Online-Portal einsehbar, in dem man seinen Anwesenheitsstatus ŸberprŸüfen konnte.

Eine weitere interessante Erfahrung war die Zusammenarbeit mit anderen Studierenden. Etwa 80% der Studierenden waren Austauschstudenten aus China. ܆berraschend füŸr mich war, dass viele von ihnen kaum Englisch sprachen. FüŸr PrŠäsentationen nutzten sie teils Live-†Übersetzer, was die Kommunikation in Gruppenarbeiten manchmal etwas kompliziert gestaltete. Dennoch fanden wir Wege, uns zu verstäŠndigen und gemeinsam Aufgaben zu bewäŠltigen. Diese Situationen trugen auf ihre Weise zur gesamten Erfahrung bei und zeigten, dass man auch unter nicht perfekten Bedingungen zurechtkommen kann.

In jedem Modul wurden die Leistungen anhand von drei verschiedenen Noten bewertet, die unterschiedlich gewichtet waren. Die meisten Bewertungen erfolgten durch Hausarbeiten und Gruppenprojekte, ergŠänzt durch PrŠäsentationen. Am Ende des Semesters hatte ich dann noch eine schriftliche PrüŸfung.

JCU Singapore

Wohnen

Die UnterküŸnfte in Singapur sind generell um einiges teurer als in Deutschland. Wohngemeinschaften sind somit auch füŸr Einheimische gang und gebe. Die JCU bietet zwar Hilfe bei der Suche von UnterkŸünften an, allerdings waren die verüfŸgbaren UnterküŸnfte fŸür mich zu weit vom Zentrum oder das Zimmer sah nicht wirklich bewohnbar aus. Somit habe ich mich selbst auf die Suche gemacht und nach wochenlanger Suche habe ich ein Zimmer auf der Webseite "Airbnb" gefunden.

Ich hatte sehr viel GlŸück mit diesem Zimmer, da es zentral war, sehr sauber und sogar einen Balkon hatte. Die Familie, bei der ich gewohnt habe, war unglaublich herzlich und es hatte sich nach kurzer Zeit wie zuhause angefŸühlt. Ich lebte bei einer Familie mit zwei kleinen Söšhnen und zwei anderen Mietern. In dieser Wohngemeinschaft zu leben, bot mir nicht nur ein gemüŸtliches Zuhause, sondern auch eine wertvolle Quelle füŸr lokale Tipps und UnterstüŸtzung.

Ich war nicht allein in einer fremden Stadt, sondern hatte Menschen um mich, die mir halfen, mich schnell einzuleben und mich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Diese UnterstüŸtzung war besonders in den ersten Wochen meines Aufenthalts unbezahlbar. Diese Erfahrungen waren fŸür mich ebenso wertvoll wie meine akademischen Erlebnisse und trugen wesentlich dazu bei, dass ich mich in Singapur schnell wie zu Hause füŸhlte.

Leben in Singapur

Das Leben in Singapur war jeden Tag eine neue Erfahrung, nicht immer einfach, aber stets lehrreich. Die Stadt ist eine beeindruckende Kombination aus modernster Technologie und traditionellen Kulturen. Besonders auffŠällig war, die Sauberkeit und Ordnung, die in Singapur herrscht. Die öšffentlichen Verkehrsmittel waren wirklich effizient, auch wenn ich manchmal mit den Menschenmassen wäŠhrend der Stoßzeiten zu kŠämpfen hatte. Trotzdem war es eine zuverlŠässige Art, die Stadt zu erkunden.

Die kulinarische Vielfalt in Singapur war wirklich beeindruckend. Die Hawker-Center boten eine FüŸlle an lokalen und internationalen Gerichten, von Laksa bis Hainanese Chicken Rice. Obwohl die meisten Gerichte kšöstlich waren, gab es auch Momente, in denen man dann doch die KŸüche von zuhause vermisst. Das Essen spielte eine zentrale Rolle im sozialen Leben der Stadt, und Mahlzeiten waren oft eine Gelegenheit, sich mit Freunden zu treffen und Erfahrungen auszutauschen.

Die verschiedenen Stadtteile wie Chinatown, Little India und das Arabische Viertel waren faszinierend zu erkunden. Jeder hatte seinen eigenen Charakter und seine Geschichte, was die kulturelle Vielfalt Singapurs unterstrich. Die Natur in und um Singapur bot einen willkommenen Kontrast zur stŠädtischen Umgebung. GrüŸnflŠchen und Parks, wie der Botanische Garten und die Gardens by the Bay, waren wahre Oasen der Ruhe. Zudem gibt es eine Insel namens Sentosa, die nicht weit vom Stadtzentrum entfernt ist. Dort findet man einen Beachclub, Strand, VolleyballplŠätze und natüŸrlich Stellen, an denen man ins Meer gehen und baden kann. Diese Orte waren füŸr mich wichtige RŸückzugsorte, um dem hektischen Stadtleben zu entfliehen.

Die öšffentlichen Verkehrsmittel in Singapur waren ein weiterer Aspekt meines Alltags, der meine Erfahrung im Land prŠägte. Singapurs šöffentliches Verkehrssystem ist unglaublich effizient, sauber und zuverlŠässig, was die Fortbewegung in der Stadt zu einem reibungslosen Erlebnis machte. Die MRT (Mass Rapid Transit), Singapurs U-Bahn-System, und die zahlreichen Buslinien bildeten das RŸückgrat meiner täŠglichen Reisen. Sie verbanden nahezu jeden Winkel der Stadt und waren eine kostengŸünstige Alternative zu Taxis. Ich fand es beeindruckend, wie gut durchdacht und benutzerfreundlich das Verkehrssystem ist, was mir half, mich schnell und sicher in der Stadt zu bewegen.

Neben den traditionellen šöffentlichen Verkehrsmitteln nutzte ich auch hŠäufig Grab, eine in SüŸdostasien weit verbreitete Ride-Hailing-App, Šähnlich wie Uber. Grab war besonders nüŸtzlich, wenn ich späŠt abends unterwegs war oder wenn ich ein Ziel erreichen wollte, das nicht direkt von den öšffentlichen Verkehrsmitteln bedient wurde. Die App war einfach zu bedienen, und die Fahrten waren preiswert und zuverläŠssig. Grab bot zudem eine Vielzahl von Dienstleistungen an, von der einfachen Taxifahrt bis hin zu Lebensmittellieferungen, was das Leben in Singapur um einiges bequemer machte. Das Besondere an Grab war fŸür mich die Mšöglichkeit, direkt mit Einheimischen in Kontakt zu kommen. Viele der Grab-Fahrer waren gespräŠchig und teilten gerne ihre Kenntnisse über die Stadt. Diese GesprŠäche waren nicht nur informativ, sondern boten auch einen authentischen Einblick in das Leben und die Kultur Singapurs. Insgesamt trugen die šöffentlichen Verkehrsmittel und Grab wesentlich dazu bei, mein Leben in Singapur angenehm und unkompliziert zu gestalten. Sie ermšöglichten es mir, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Insgesamt war das Leben in Singapur eine Gelegenheit, in eine neue Kultur einzutauchen und mich persšönlich weiterzuentwickeln. Ich lernte, mich schnell an neue Situationen anzupassen und diese mit Offenheit und Neugier zu betrachten. Diese Erfahrungen haben mich zwar manchmal herausgefordert, aber letztlich bereichert und mir eine neue Perspektive auf das Leben gegeben.

Gardens by the Bay Singapore

Reisen

Reisen wäŠhrend meines Semesters in Singapur war eine der besten Entscheidungen, die ich getroffen habe. Singapur ist perfekt gelegen, um andere Teile SüŸdostasiens zu erkunden. Mein erster Trip war nach Kuala Lumpur, Malaysia. Es war ein tolles Erlebnis, mit anderen deutschen Studenten dorthin zu reisen. Kuala Lumpur war ganz anders als Singapur - lebhafter und weniger geordnet, aber genauso faszinierend. Wir besuchten die Petronas Towers und genossen die lokale KüŸche.

Der Trip nach Bali war ein absolutes Highlight. Die Insel war wunderschöšn, mit atemberaubenden SträŠnden und einer entspannten AtmosphäŠre. Wir mieteten eine Villa, was Ÿüberraschend gŸünstig war, wenn man die Kosten mit einer Gruppe teilte. Es war unglaublich, in einer solchen Umgebung aufzuwachen und den Tag mit einem Sprung in den eigenen Pool zu beginnen.

Nach meinen PrŸüfungen reiste ich nach Thailand und Vietnam. In Thailand war ich fasziniert von den Tempeln und der lebhaften Kultur in Bangkok. Ich besuchte auch einige StrŠände, die wie aus einer anderen Welt aussahen. Vietnam war ebenfalls eine beeindruckende Erfahrung. Ich liebte das chaotische, aber charmante Straßenleben in Hanoi und die atemberaubende Landschaft der Halong-Bucht.

Diese Reisen waren nicht nur Urlaube, sondern auch Lernreisen. Ich lernte so viel Ÿüber die Geschichte, Kultur und das tŠägliche Leben in diesen LäŠndern. Jedes Land hatte seinen eigenen Charakter, seine eigenen Traditionen und Speisen, die es zu entdecken galt.

Finanzierung

Die Finanzierung meines Auslandssemesters in Singapur habe ich durch eigene Ersparnisse und mit UnterstüŸtzung meiner Familie gemeistert. ZusäŠtzlich erhielt ich das "Better-Together"-Stipendium von der James Cook University, das mir finanziell unter die Arme griff. Um einen besseren ܆berblick Ÿüber die Kosten zu geben, hier eine detaillierte Aufstellung:

  • StudiengebüŸhren (Kurse & andere): Die GebŸühren beliefen sich auf insgesamt 6.000 Euro. Diese umfassten sowohl die KursgebüŸhren als auch andere universitäŠtsbezogene Kosten.
  • Wohnen/Miete monatlich: Die Mietkosten in Singapur variierten je nach Lage und Ausstattung. Ich zahlte 1.500 Euro pro Monat, was fŸür Singapur, die zentrale Lage und QualitäŠt meiner Unterkunft sogar preiswert war.
  • Lebensunterhaltungskosten monatlich: Die monatlichen Lebenshaltungskosten beliefen sich auf etwa 1.300 Euro. Dies schloss Essen, Transport, FreizeitaktivitäŠten und sonstige Alltagsausgaben ein.
  • Reisen: Insgesamt gab ich etwa 4.000 Euro fŸür Reisen aus. Dies beinhaltete AusflüŸge innerhalb Singapurs und in andere LŠänder SüŸdostasiens.
  • Auslandskrankenversicherung: Die Krankenversicherung kostete mich rund 200 Euro. Sie war essenziell, um im Falle einer Krankheit oder eines Unfalls abgesichert zu sein.
  • Flug: Der Flug von Deutschland nach Singapur und zurŸück kostete mich 650 Euro.

Reflexion & Fazit  

Mein Auslandssemester in Singapur war eine wirklich prŠägende Erfahrung. Akademisch bot es mir neue Einblicke und fšörderte meine interkulturellen Kompetenzen durch die Interaktion mit Kommilitonen aus verschiedenen LäŠndern. Das Leben in einer lokalen Wohngemeinschaft und das Eintauchen in die vielfŠältige Kultur Singapurs bereicherten mein VerstŠändnis fŸür unterschiedliche Lebensweisen.

Die Reisen innerhalb SüŸdostasiens erweiterten meinen Horizont und gaben mir wertvolle Einblicke in die Region. Trotz der finanziellen Herausforderung war dieses Semester eine lohnende Investition in meine persöšnliche und berufliche Entwicklung. Es war eine Zeit des Lernens und Wachstums, die mich füŸr zukŸünftige Herausforderungen stŠräkte. Ich bin wirklich dankbar, dass ich die Mšöglichkeit hatte mein Auslandssemester dort zu verbringen. Ich wüŸrde es jedem empfehlen sich solch einer Herausforderung zu stellen und unvergessliche Momente zu erleben.