19.03.2023

Erfahrungsbericht von Maria zum Auslandssemester an der JCU Singapore

Universität im Ausland: James Cook University Singapore

Studiengang in Deutschland: Business Administration, Schwerpunkt: International Business

Belegte Kurse im Auslandssemester:

  • Foundations in Macroeconomics
  • Contemporary Issues in International Trade
  • Evidence Based Business Decision-Marking
  • Principles of Finance

Vorbereitung für das Auslandssemester

Vor Reiseantritt musste tatsächlich einiges organisiert werden. Um die Beantragung des Visums bei den Behörden sollte man sich schon frühzeitig kümmern, da der gesamte Bearbeitungsprozess recht lange dauern kann und Singapur generell sehr strenge Regelungen hat, was die Einreise ins Land betrifft. Auch haben wir (zwei Mitstudierende aus Bielefeld und ich) uns im Vorfeld ein Apartment vor Ort gesucht, sodass wir bereits eine Unterkunft hatten, als wir die Reise antraten. Vor Beginn des Auslandssemesters habe ich außerdem eine Versicherung abgeschlossen und mich um Impfungen gekümmert, die für Südostasien empfohlen werden. Da ich mit einem festen Partnerunternehmen studiere, musste mein Auslandsaufenthalt hier natürlich auch abgeklärt werden. Von diesem organisatorischen Aufwand sollte man sich jedoch keinesfalls entmutigen lassen, denn ein Auslandssemester in Singapur lohnt sich auf jeden Fall!

 

Uni und Campus

Die James Cook University in Singapur ist eher klein und wird überwiegend von asiatischen Studierenden besucht. Insgesamt habe ich dort vier Kurse belegt. Aufgrund von Corona wurde der Großteil meiner Vorlesungen und Tutorien noch online abgehalten und lediglich eine Vorlesung und ein Tutorium fanden in Präsenz statt. Anders als an der FHDW in Deutschland, wurde dort nicht nur eine Klausur am Ende des Semesters geschrieben, sondern auch schon während des Semesters Einiges an gelerntem Wissen in Form von sogenannten Assignments abgefragt, z. B. Hausarbeiten, Quiz (Abfrage des Vorlesungsinhalts der letzten Wochen) oder Gruppenpräsentationen. Gelernt oder an unseren Assignments gearbeitet haben wir entweder in der Bibliothek oder dem Studyhub. Das Studyhub war ein Raum auf dem Campus mit vielen Sitz- und Arbeitsgelegenheiten für die Studierenden. Ich würde das Semester in Singapur vom Lernniveau her als machbar einstufen, jedoch ist der Arbeitsaufwand im Vergleich zu der FHDW in Deutschland deutlich höher. Als Studierender der James Cook University hat man außerdem die Möglichkeit, einem Club beizutreten. Hier kann man zwischen vielen verschiedenen Clubs wählen, wie beispielsweise einem Taekwondo-Club, einem Musik-Club oder einem Volleyball-Club.

 

Stadt und Umgebung

Der Insel- und Stadtstaat Singapur ist eine Metropole in Südostasien mit mehr als 6 Millionen Einwohnern und einem tropisch-feuchten Klima. Die Amtssprachen sind Englisch, Malaiisch, Chinesisch und Tamil. Diese faszinierende und moderne Stadt hat viele wunderschöne Orte und dabei ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten. Hier leben Menschen mit den verschiedensten kulturellen Hintergründen und Nationalitäten und Religionen friedlich zusammen.

Gegessen wird in Singapur überwiegend asiatisch, jedoch gibt es durchaus auch Möglichkeiten, westliche Mahlzeiten zu genießen. Abends habe ich mich zum Essen oft mit anderen Austauschstudierenden aus aller Welt getroffen und wir haben gemeinsam in einem sogenannten „Hawker Center“ gegessen. „Hawker Center“ sind typisch für Singapur: Es handelt sich um eine Art Platz oder Gebäude, in welchem sich viele kleine Stände befinden, die in der Regel sehr preisgünstige Mahlzeiten aus verschiedenen asiatischen Küchen anbieten. Eine ganze Mahlzeit kann man dort für umgerechnet wenige Euros erwerben.

Mein Auslandssemester in Singapur hatte definitiv viele unvergessliche Highlights! So konnte ich am 09. August den National Day in Singapur miterleben. Am National Day wird die Unabhängigkeit von Malaysia im Jahre 1965 mit einer großen Parade und einem imposanten Feuerwerk über der Marina Bay gefeiert.

Ein weiteres persönliches Highlight war der Formel 1 Grand Prix, welcher Ende September mitten in Singapur stattfand. Obwohl ich zuvor nie wirklichen Kontakt mit der Formel 1 hatte, habe ich nicht bereut, mir ein Ticket für diese Veranstaltung gekauft zu haben. Ich habe nicht nur ein spannendes Formel 1-Rennen mitten in der Stadt Singapur gesehen, sondern auch verschiedene namhafte Interpreten auf der angrenzenden Festival-Stage, wie The Kid LAROI oder Green Day. Das Ganze endete mit einem sehr beeindruckenden Feuerwerk über der Marina Bay.

Natürlich zählen auch die Reisen, die ich von Singapur aus unternommen habe, zu den Highlights meines Auslandssemesters. Hierfür eignet sich die Stadt besonders gut, denn man kann von hier aus ganz Asien sehr kostengünstig bereisen. So sind wir mit einer Gruppe von 13 Austauschstudierenden für ein Wochenende mit dem Bus nach Kuala Lumpur gereist und haben in der Hauptstadt Malaysias ein tolles Wochenende verbracht. Im August haben wir außerdem eine Reise nach Phuket, Thailand unternommen. Dort haben wir nicht nur Elefanten in einer Auffangstation besucht und viel über deren Rettung gelernt, sondern auch köstliches Essen genossen und wunderschöne Strände erlebt. Ein ganz besonderes Highlight war auf dieser Reise auch das Schnorcheln bei einem Tagesausflug zu den Phi Phi Islands. Außerdem besuchte ich Kuching auf der Insel Borneo. Dies war eine sehr besondere und abenteuerliche Reise, auf der wir eine Wanderung durch den tropischen Regenwald unternommen haben, die Stadt Kuching besichtigt und Orang-Utans in freier Wildbahn erlebt haben. Am Ende des Semesters, nachdem alle Klausuren geschrieben waren, sind wir dann mit einer größeren Gruppe von Austauschstudierenden nach Bali gereist. Mein persönliches Highlight in Bali war definitiv der Aufstieg auf den Mount Batur. Um 2 Uhr nachts ging es zu Fuß über Vulkangestein bergauf, um passend zum Sonnenaufgang oben auf dem Gipfel zu sein. Das Ganze erwies sich als deutlich anstrengender als zuvor angenommen, aber es war die Sicht und das Erlebnis definitiv wert!

JCU Singapore

 

Fazit

Das Auslandssemester an der JCU in Singapur war für mich eine großartige interkulturelle Erfahrung. Ich habe dort nicht nur wunderbare neue Freunde aus aller Welt gefunden, sondern auch viele wertvolle Erfahrungen und Eindrücke gesammelt. Ich habe gelernt selbstständig und unabhängig zu sein und auch generell viel über asiatische Kulturen und das Leben dort. Ich werde mich immer gern an diese Zeit zurück erinnern und kann ein Auslandssemester in Singapur daher auf jeden Fall weiterempfehlen!

 

Sonstiges

Tipps für ein Auslandssemester in Singapur:

- Eine Teilnahme an der Orientierungswoche der JCU ist absolut empfehlenswert und bietet eine tolle Möglichkeit mit anderen Austauschstudierenden in Kontakt zu kommen und Freundschaften zu schließen
- Sonnencreme nicht vergessen!
- In den Innenräumen ist es aufgrund der Klimaanlagen meist sehr kühl, daher besser auch einen Pulli mitnehmen
- Genug Budget einplanen: Singapur ist eine teure Stadt! ;)
- Zeit für Reisen einplanen: Singapur ist das perfekte Drehkreuz, um auch andere Länder in Südostasien zu bereisen