San Francisco Golden Gate Bridge

01.08.2023

Anncatrins Erfahrungen an der San Francisco State University

Anncatrin verbrachte 2022 ihr Auslandssemester an der San Francisco State University in Kalifornien. Sie sagt: "Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, ein Semester im Ausland zu studieren und würde die SFSU jederzeit anderen Studenten empfehlen."

Im SoSe '22 habe ich im Rahmen meines Masterstudiums im Bereich Architektur ein Auslandssemester an der San Francisco State University (SFSU) in den USA absolviert. Ich habe dort im Bereich Design drei Kurse belegt und vor Ort auf dem Campus gelebt. Im nachfolgenden Erfahrungsbericht werde ich meine gesamte Reise von der Entscheidung ein Auslandssemester zu machen bis zur Rückkehr nach Deutschland beschreiben.

Vorbereitung

Die kalifornische Stadt San Francisco ist sowohl für ihre Diversität als auch ihre kreativen Menschen und das Silicon Valley im benachbarten San José, welches Teil der großen „Bay Area“ ist, bekannt. Ich habe zur Stadt und vor allem zur SFSU eine besondere Verbindung, da Freunde der Familie dort studiert haben und zum Teil noch immer dort leben.

Doch der ausschlaggebende Grund, der mich zu einem Auslandssemester an der SFSU bewegte, war die Chance an dieser renommierten Universität unbezahlbare Erfahrungen sammeln zu können. Außerdem wollte ich die Herausforderung nutzen, mich persönlich weiterzuentwickeln.
Nachdem das „wann und wo“ entschieden war, setzte ich mich mit Frau Lena Piontek in Verbindung, die das internationale Büro leitet. Sie gab mir die ersten Informationen, die ich benötigte, um meine Bewerbung beginnen zu können. Zusammen mit ihr und dem Referat für internationale Angelegenheiten konnten alle Fragen geklärt werden.

Da die SFSU keine Partnerhochschule der TH Köln ist, musste ich mich als „Free Mover“ selbst bewerben und mich um die Finanzierung kümmern.
Als ersten Schritt habe ich mir Unterstützung bei der Organisation „GOstralia!-GOmerica!“ geholt. Der Service ist für Studierende kostenlos und geholfen wird einem bei der Bewerbung und Einschreibung. Außerdem bieten sie Hilfe bei der übergeordneten Organisation des Auslandsaufenthalts an und stehen einem während der gesamten Zeit zur Verfügung, falls man Fragen jeglicher Art hat.

Für die Bewerbung an der SFSU waren verschiedene Unterlagen notwendig, unter anderem gehörten dazu:

-    ein Sprachzertifikat des TOEFL ibT mit einer Mindestpunktzahl von 80 Punkten (20 Punkte in jedem Bereich)
-    einem sogenannten „financial affidavit“, einer eidesstattlichen Beurkundung der Bank über $20,000.00, um zu beweisen, dass die Kosten für das Semester (Studiengebühren, Miete etc.) getragen werden können
-    generelle Bewerbungsunterlagen der Universität

Nachdem meine Bewerbung mit der Organisation abgewickelt war und ich die Zusage erhalten hatte, musste ich mich danach um ein Zimmer im Studentenwohnheim und für ein J1-Visum bewerben.
Diese Bewerbungen sind völlig unabhängig von der Bewerbung an der SFSU, doch auch hier wird man von der Organisation unterstützt und bekommt die Hilfe, die man benötigt. Die Kosten für alle Bewerbungen und Unterlagen, die ich für das Auslandssemester benötigte wie das Sprachzertifikat, musste ich selbst tragen und werden finanziell nicht unterstützt. Die Gesamtkosten hierfür beliefen sich auf ca. 800,00€.

Nach der Bestätigung aller Bewerbungen konnte ich im nächsten Schritt in die detaillierte Planung gehen und meine Kurse wählen, sowie meinen Flug buchen.
Nachdem die Kurse mit dem internationalen Büro an der SFSU (CEL Global) abgeklärt waren stand mein Stundenplan fest und somit waren alle Vorbereitungen abgeschlossen.

Kosten

Wie schon bereits erwähnt, ist die SFSU keine Partnerhochschule der TH Köln und somit müssen die Kosten des gesamten Auslandsaufenthalts selbst getragen werden.

Allerdings kann man sich für verschiedene Stipendien bewerben, um eine finanzielle Unterstützung zu erhalten. Für das Auslands-Bafög war ich leider nicht berechtigt, also konnte ich hier keine Unterstützung erhalten. Beim DAAD habe ich mich für das HAW.international Stipendium beworben, aber leider eine Absage erhalten. Zudem habe ich mich um ein PROMOS Stipendium beworben und dort ein Teil-Stipendium erhalten, wofür ich mich an dieser Stelle nochmals bedanken möchte.
Die restlichen Kosten für den Auslandsaufenthalt wurden von mir persönlich von erspartem Geld, sowie meiner Eltern getragen.

Meine Kostenaufstellung:

-    Studiengebühren: 4.743 USD
-    Miete: 1.405 USD pro Monat (Januar bis Mai = 5 Monate)
-    Bücher / Materialien : ca. 200 USD
-    Lebensmittel: ca. 2.500 USD (individuell)
-    Transportkosten vor Ort (Mietwagen, ÖPNV-Ticket): ca. 600 USD (individuell)
-    Reisekosten: ca. 5.000 USD (individuell)
-    Sonstige Kosten (Fitnessstudio, Arztbesuche, Impfungen, Versicherung etc.): 1.500 USD (individuell)

Meine Gesamtkosten: ca. 21.568 USD

San Francisco

Das Leben vor Ort

Im letzten Abschnitt meines Erfahrungsberichtes werde ich nun das Leben vor Ort in San Francisco beschreiben.
Mein Stundenplan war so aufgebaut, dass ich jeden Tag von ca. 9.00-11.45Uhr Kurse in Person besucht habe. Danach hatte ich eine allgemeine Mittagspause, in der ich entweder nach Hause gegangen bin (was glücklicherweise zu Fuß erreichbar war, da ich auf dem Campus wohnte), oder ich habe in der Mensa mit Freunden gegessen. Danach besuchte ich erneut von 13.00-15.45Uhr weitere Kurse. Anschließend musste ich so genannte „Assignments“ (Hausaufgaben) machen, welche immer bei iLearn (ähnlich zu Ilias an der TH Köln) hochzuladen waren. Ich musste mich zunächst an diese Umstellung gewöhnen, da das System in Amerika hier deutlich anders ist als in Deutschland. Der Nachmittag bis Abend stand mir dann zur freien Verfügung offen. Diese Zeit nutzte ich, um neue Leute kennenzulernen, bei öffentlichen Veranstaltungen auf dem Campus teilzunehmen oder mit Freunden die Stadt und Umgebung zu erkunden. Das Wochenende nutze ich, um kleine Wochenendtrips oder Tagestrips zu machen.

Im März standen mir dann die „Midterms“ bevor, das sind Zwischenprüfungen die vor dem Springbreak (den Frühlingsferien) abgelegt werden müssen. Ein weiterer Unterschied im amerikanischen System zum deutschen.
In den Frühlingsferien fuhren dann die meisten einheimischen Studenten zu ihren Familien, währen sich in meinem Fall eine Gruppe von internationalen Studenten gefunden hat, die die Zeit zum Reisen nutzen wollten.

Danach gingen die Vorlesungen wie gewohnt weiter und die „Finals“, also die finalen Prüfungen rückten immer näher. In dieser Zeit merkte man zunehmend, dass die Professoren mehr Assignments forderten. Die finale Woche, die so genannte „Finals Week“ forderte mich dann nochmal auf ganz besondere Weise, da die Abgaben in jedem Kurs aus jeweils drei Teilen bestanden. Der erste Teil war die schriftliche oder darstellerische Abgabe in Form einer PDF oder ähnlichem (dieser Teil war ähnlich zum Upload bei Ilias an der TH Köln). Der zweite Teil bestand aus einer Präsentation in Person, zusammen mit gedruckten Plakaten (ebenfalls ähnlich zum System an der TH Köln). Der dritte Teil war ein „Prozessbuch“, welches eine Aufarbeitung und Zusammenfassung aller Arbeiten des Semesters ist. Dieser Teil war für mich völlig neu und stellte eine neue Herausforderung für mich dar. Insgesamt war es interessant für mich, in ein anderes schulisches System eintauchen zu können.
Nach der Finals Week konnte ich dann noch meine Zeit nutzen, um Familie und Freunde in den USA besuchen zu können, bevor ich dann wieder nach Deutschland zurückgekehrt bin.
Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, ein Semester im Ausland zu studieren und würde die SFSU jederzeit anderen Studenten empfehlen.

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