Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Western Sydney University

19.12.2023

Erfahrungsbericht von Jasmin zum Auslandssemester an der Western Sydney University

Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters und warum du dich für deine Uni entschieden hast 

Ich studiere Wirtschaftswissenschaften an der LUH. Da es ein sehr großer Studiengang mit vielen Studierenden ist, muss ein Studierender Qualifikationen vorweisen, um sich aus der Masse hervorzuheben. Und damit man auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt gute Chancen hat, ist ein Auslandssemester ein sehr gutes Sprungbrett. Für dieses Studienvorhaben habe ich Australien ausgesucht. 
Die Wahl meines Studienplatzes begründe ich damit, dass die Universitäten in Australien samt des Bildungssystems zu den renommiertesten der Welt zählen und mir im Berufsleben den Absprung zur Internationalität erleichtern und begünstigen werden.

Die Western Sydney University belegt vor allem den ersten Platz der Universitäten, die die Nachhaltigkeitsziele der UN beherzigt und erfüllt, woran man erkennt, dass die Universität  sehr vorausschauend zum Wohle des Klimas und zum Wohle der diversen Studierendenschaft agiert. Außerdem bin ich zuversichtlich, dass ich in Australien eine hochwertige Bildung genießen werde. Australien ist bekannt für seinen hohen Wohlstand, großes Vorkommen an Bodenschätzen und Investition in innovative Technologien. Zudem hatte ich schon seit längerem den Wunsch in Australien zu studieren, da ich die endemische und einzigartige Pflanzen-  und Tierwelt entdecken und an der australischen, facettenreichen und multikulturellen Gesellschaft teilhaben möchte.

Des weiteren bin ich zuversichtlich, dass ich durch den Aufenthalt meinen Horizont erweitern aus mir hinauswachsen und eine neue Perspektive auf die Welt einnehmen werde. Hinzu kommt, dass ich meine Sprachkenntnisse verbessern möchte, weswegen dieser Aufenthalt unverzichtbar für meinen akademischen und persönlichen Werdegang ist.

Vorbereitungsphase

Eine Visakarte  ist essentiell und sehr empfehlenswert. Als Student ist es möglich bei der Commerzbank beispielsweise eine Young VISA Karte zu beantragen, wobei du bei jeder Nutzung automatisch ein Auslandsentgelt in Höhe von 1,75 % abgezogen wird. In Australien kann man überall bei den Automaten Geld abheben, jedoch muss man dabei Gebühren zahlen.
Sehr empfehlenswert ist, wenn man sich ein Bankkonto in Australien eröffnet. Das habe ich persönlich nicht gemacht und bereue dies. Es hätte mir einiges erleichtert.
Denn, wenn man beispielsweise jemandem Geld überweisen möchte, ist es unkomplizierter mit einem australischen Bankkonto. Denn PayPal ist in Australien nicht sehr üblich. Und für die Kontoeröffnung ist nur eine australische Telefonnummer notwendig. Also es ist sehr unkompliziert und simpel.

Eine BUPA Gesundheitskrankenversicherung ist sehr wichtig für den Visaantrag. Ohne einer Gesundheitsversicherung wird der Visaantrag nicht bewilligt und eine Einreise in Australien ist nicht möglich. Bei diesen Angelegenheiten hat mir zugegebenermaßen meine Agentur GOstralia!-GOmerica! sehr geholfen. Ich bin nämlich als Freemover nach Australien verreist.

Was die Kurswahl angeht, da war ich im ständigen Austausch mit dem International Office. Ich habe die Kurse „International Business Strategy“, „Reward and Performance Management“ und „ Innovation, Enterprise and Society“. 
Eine Voraussetzung für die Bewerbung an WSU war, dass mein Englisch Niveau mindestens B2 beträgt. Dafür musste ich einen DAAD Sprachtest ablegen, was 50 Euro gekostet hat.

Zu den Stipendienmöglichkeiten

Ich habe PROMOS Stipendium beantragt. Das Auslands-BAföG solltest du so früh wie möglich beantragen. Bei mir hat es fast 7 Monaten gedauert, bis der Antrag bewilligt wurde. Zu dem Zeitpunkt habe mich sogar schon in Australien aufgehalten. Meine Eltern haben mir dann via Whatsapp mitgeteilt, dass der Antrag bewilligt wurde.
Ich habe auch im Vorfeld viel gejobbt und Geld gespart, um mir diese Reise zu ermöglichen.

Man muss sich bewusst sein, dass man mit Englisch einen sicheren Umgang haben sollte. Man sollte sich darum aber nicht all zu große Sorgen machen. Wer Englisch in der Schule hatte und keine Probleme hat auf Menschen zuzugehen, wird kaum Probleme haben, vor allem weil die Australier sehr freundliche und hilfsbereite Menschen sind. Außerdem sind sie daran gewöhnt mit international students in Kontakt zu treten, deren Muttersprache nicht Englisch ist. Man sollte also den Mut und die Begeisterung Englisch zu sprechen nicht verlieren. Und nach ein paar Wochen wirst du schon merken, dass du Englisch viel flüssiger und intuitiver sprechen wirst. Dein Vokabular erweitert sich mühelos.

Flug, Anreise

Es ist ein sehr langer Flug und auch nicht gerade ein billiger. Darauf muss man sich vorbereiten. Ich habe relativ spät meinen Hinflug gebucht, nämlich erst drei Wochen vor der Reise.
Das lag daran, dass ich Schwierigkeiten hatte, dass mein Visum bewilligt wurde. Bei mir hat es 7 Wochen gedauert, was sehr ungewöhnlich ist. Deshalb habe ich mir Zeit gelassen, meinen Flug zu buchen. Der Flug hat 1500 Euro gekostet. Ich bin am Dienstag abgereist und bin am Donnerstag in Australien angekommen. Denn ich hatte einen Zwischenstopp von 3 Stunden in der Türkei und einen 7 Stunden Aufenthalt in Malaysia. Dadurch hat meine Reise sehr viel Zeit in Anspruch genommen.

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt? 

Es ist sehr wichtig, dass man soziale Kontakte mit anderen Studierenden knüpft, damit man keine Heimweh bekommt und sich nicht einsam fühlt. Denn die Anfangszeit ist die schwierigste, da man Zeit braucht, um sich einzuleben und seinen Alltag zu strukturieren. Deshalb ist wichtig an so vielen Events und Aktivitäten teilzunehmen wie möglich, um so viele neue Menschen kennenzulernen.
Deshalb habe ich an die Einführungswochen teilgenommen, Greeting Day for International students, English Conversation Group, Badminton Session.

Was das Studentenleben und Arbeitskultur angeht, sind da große Unterschiede zu der LUH. Während du an der LUH nur Klausuren am Ende des Semesters ablegen musst, musst du an der WSU sehr viele Essays abegeben, musst Debatten führen und noch am Ende des Semesters Klausuren schreiben. 
Dafür musste ich aber nur dreimal die Woche für zweistündige Tutorials in die Uni gehen und hatte sehr viel Freizeit, wobei du beachten musst, dass du dafür Zuhause sehr viel für die oben genannten Prüfungsleistungen vorbereiten musst. Für mich war dieses System sehr ungewöhnlich und zu Beginn auch sehr herausfordernd, was mich anfangs sehr gestresst hat.
Aber es ist machbar und ich hatte am Ende sehr gute Noten erzielt.   

Von der WSU werden viele Freizeitangebote und Exkursionen angeboten, um neue Menschen kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen.

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break. 

Das schönste in Australien unter anderem sind die Strände. Die Australier lieben das Meer. Du kannst schwimmen, surfen und sehr viel angeln.
Die australische Gesellschaft lebt von der Multikulturalität. In Australien hatte ich die Möglichkeit sehr viel halal zu essen. Sehr viele Kulturen konnte ich probieren sei es malaysisch, chinesisch, japanisch, libanesisch, türkisch, pakistanisch und indisch.

Wenn du Bahn und Bus fahren möchtest, brauchst du kein Ticket. Du musst beim Aus- und Einstieg deine Karte, sei es Visakarte oder aufladbare Opalkarte, an das Gerät  halten.
Wer in Australien reisen möchte, kann es nicht mit dem öffentlichen Transport machen. Denn das australische Transportsystem ist nicht mit dem deutschen zu vergleichen. Das australische System ist nicht ausgeweitet, vernetzt und nicht auf Pünktlichkeit. Sehr oft fallen die Busse unangekündigt aus, die Bahnen verspäten sich und du kommst nicht so weit und überall. Deshalb empfehle ich einen internationalen Führerschein zu haben. Sei dir aber bewusst, dass Linksverkehr in Australien herrscht. Das kann zu Beginn sehr verwirrend sein. 
Wenn du Australien entdecken möchtest, solltest du einen Auto mieten und zu den Orten wie Blue Mountains, Newcastle und zu den Stränden fahren. Sydney City kannst du einfacher mit der Ferry und den Bahnen erkunden.

Im Vergleich zu Deutschland ist Shoppen in Sydney viel kostspieliger. Nicht ohne Grund gehört Sydney zu den Städten mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. Die Lebensmittelläden wie Woolworths, Aldi und IGA sind preiswert, um einkaufen zu gehen.

Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat. 

Zusammenfassend kann ich dir sagen, dass ein Auslandssemester zwar herausfordernd, aber dennoch deine Persönlichkeit zutiefst prägen wird. Du entwickelst ein größeres kulturelles Verständnis, du lernst selbstständiger und selbstbewusster zu werden und definitiv wirst du große Verbesserungen in deiner englischen Sprache feststellen. Es wird sogar so weit gehen, dass du gegen Ende deines Auslandssemester auf Englisch denkst, träumst und lebst, sodass dir die Umstellung ins Deutsche schwerer fallen wird. Ein Auslandssemester ist definitiv eine Erfahrung wert. Ich habe gelernt, dass ich viel mehr erreicht habe, als ich dachte. Ich kann mehr als ich gedacht habe, deshalb solltest du immer an dich selbst glauben. Aber außerdem solltest du den Support deiner Eltern und Freunde wertschätzen und immer den Kontakt zu den aufrecht halten, falls du an manchen Tagen Heimweh hast.

Nach der langen Vorbereitungsphase von zwei Jahren vergeht das Auslandssemester doch schneller als man denkt. 
Ich habe Menschen, Kulturen und mich selbst besser kennengelernt und Landschaften gesehen und Abenteuer erlebt, die ich in Deutschland niemals erlebt habe und erleben werde.