marina bay

12.04.2016

Reisebericht: Sonja an der James Cook University in Singapur

Ein Kiwi als Schuhcreme, Früchteverbot in der Bahn und alles Shiok? Studienberaterin Sonja war im Stadtstaat Singapur unterwegs.

Singapur ist definitiv eine Stadt, oder besser gesagt ein Stadtstaat, den man einmal gesehen haben sollte. Trotz seiner doch recht übersichtlichen Größe – Singapur ist das kleinste Land im südostasiatischen Raum und flächenmäßig ungefähr so groß wie Hamburg – gibt es hier unglaublich viel zu entdecken und zu erleben. Anfang des Jahres durfte ich die Stadt im Rahmen der alljährlichen Agent Week der James Cook University Singapur besuchen und habe auch bei meinem nun mehr dritten Besuch neue Seiten kennengelernt.

Dazu gehört auch der neue Standort der JCU Singapur, die ihren Campus am Sims Drive im letzten Jahr eröffnet hat. In weniger als zehn Minuten erreicht man von der Innenstadt die dem Campus nächstgelegene Station Aljunied, nach einem ebenfalls zehnminütigen Spaziergang ist man dann auch schon vor Ort. Besonders gut gefallen hat mir die moderne Ausstattung und Atmosphäre am Campus. In den Apple Lehrräumen gibt es keinen klassischen Frontalunterricht. Der Dozent steht am Pult in der Mitte des Raumes, an den Arbeitstischen drum herum sind Monitore angebracht, die alle miteinander verbunden sind. Gruppenarbeiten genauso wie interaktive Vorträge vor der ganzen Gruppe sind so ohne Probleme möglich.

Ein weiterer Pluspunkt ist der neue, größere Foodcourt, der sowohl outdoor als auch indoor (klimatisiert!) Sitzgelegenheiten bietet und in dem viele asiatische Leckereien auf den Tisch kommen. Von dort erreicht man innerhalb kürzester Zeit auch den Student Hub, die richtige Anlaufstelle für Fragen aller Art sowie die Bibliothek und den Fitnessraum, in dem man gegen eine geringe Gebühr trainieren kann. Der Campus ist zwar größer geworden, er bleibt aber dennoch übersichtlich und die Atmosphäre ist familiär.

Das berichten mir auch die aktuellen GOstralia!-GOmerica! Studierenden, die ich am zweiten Tag treffe und die mir von ihrem Semester berichten. Soviel sei gesagt: Neben dem Studieren, das durch die verschulte Struktur doch einiges an Zeit schluckt, kommt der Ausgleich in Form von Feiern und Reisen nicht zu kurz… ;) Ein weiterer wichtiger Punkt für die Studenten ist die Unterkunft. Auf der Fläche Singapurs (auf der sich immerhin 5,5 Millionen Einwohner tummeln) gibt es nur begrenzt Wohnraum. Ein Thema, dem sich auch die JCU Singapur angenommen hat. In Kürze wird sie ein Wohnheim im benachbarten Little India eröffnen. Sehr sauber und ordentlich mit Themenräumen mit Stadtbezug (z.B. „das Essen Singapurs“ mit Kissen in Sushiform oder „Let’s talk Singlish“, dem interessanten Sprachenmix aus Englisch mit asiatischen Einflüssen). Allerdings gibt es nur shared rooms. Wer einen eigenen Raum für sich möchte, sollte ein Condo in Betracht ziehen. Hierbei gilt oft: Wer etwas weiter rauszieht, bekommt mehr für sein Geld.

Apropos Singlish, was hat der neuseeländische Kiwi eigentlich mit Schuhcreme zu tun? „Kiwi“ steht in Singapur als Synonym fürs Polieren. Dabei verhält es sich im Prinzip wie mit dem Tempo oder eben auch Taschentuch in Deutschland. Kiwi Black ist eine Schuhcrememarke, die vor allem beim Militärdienst verwendet wird und im Volksmund oder Singlish nun für Schuhcreme bzw. Polieren im Allgemeinen steht. Und „Shiok“ hat wenig mit Schock gemein, die Singapurer verwenden das als Ausdruck von Genuss und Freude :) Wer sich vorbereiten möchte, findet online eine Vielzahl von Singlish Wörterbüchern.

Am letzten Tag in Singapur habe ich die Vorbereitungen für das indische Fest Thaipussam beobachtet. Singapur ist unglaublich multikulturell, neben der westlich geprägten Innenstadt mit großen (teils unterirdischen) Shoppingmalls und vielen bekannten Marken gibt es spannende Viertel wie Chinatown, ein arabisches Distrikt mit Moscheen und Märkten und eben ein Little India. Auch der botanische Garten lohnt sich. Mein Tipp: Auf jeden Fall in den bunten Orchideengarten, um sich die Nationalblume des Landes mal näher anzuschauen. Ein weiteres Muss für die ganz Harten: Auf den Märkten Durian, die Stinkefrucht, probieren. Kauft aber keine Ganze, wenn ihr nicht in der Nähe eurer Wohnung seid, in der Bahn darf die Frucht aufgrund von Geruchsbelästigung nämlich nicht transportiert werden.

Wer jetzt selbst gerne einmal eine Campustour an der JCU Singapur machen möchte, kann über Google Streetview den kompletten Standort erkunden, die Umgebung anschauen und sogar in die Lehrräume gehen. Es gilt: Steht die Tür offen, kann der Raum betreten werden. Mehr Infos zur Universität allgemein findest du in unserem Uni-Profil.

Wer sich gerne mal persönlich über Singapur und die JCU austauschen möchte, kann sich sehr gerne bei mir melden. Schreibt einfach eine Mail an hanisch[at]gostralia.de oder ruft mich an.