08.12.2021

Erfahrungsbericht von Jessica zum Auslandssemester an der RMIT Vietnam

Jessica verbrachte 2021 ihr Auslandssemester an der RMIT University Vietnam. Sie sagt: "Das Auslandssemester war eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe. Auch wenn mein Auslandssemester sehr von Covid-19 bestimmt war, möchte ich die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, nicht missen."

Universität in Deutschland: MSH Medical School Hamburg

Universität im Ausland: RMIT Vietnam

Studiengang: International Klinische Psychologie und Psychotherapie

Belegte Kurse im Auslandssemester:  

  • People & Organisations
  • Leadership & Management
  • Design Thinking for Business

Vorbereitung: Erzähle uns von der Vorbereitung deines Auslandssemesters   

Ich habe meinen Impfschutz rechtzeitig von einem Reisemediziner überprüfen lassen. Gegen Hepatitis A und B sowie gegen Covid-19 war ich schon geimpft. Ich habe mich zusätzlich noch gegen Tollwut, Typhus und Japanische Enzephalitis impfen lassen. Je nachdem, wie viele Impfungen man noch braucht, sollte man früh genug mit der Planung anfangen, da man gewisse Zeitabstände zwischen den Impfungen einhalten sollte. Von meinem Reisemediziner und in der Apotheke habe ich mich zudem bezüglich meiner Reiseapotheke beraten lassen. Des Weiteren habe ich mich auf der Seite des Auswärtigen Amtes in die Krisenvorsorgeliste „Elefand“ eintragen lassen. Dies kann ich allgemein empfehlen. In Bezug auf Covid-19 war die Registrierung auch sinnvoll, da ich so vom Auswärtigen Amt per E-Mail regelmäßig über Covid-19 und den Lockdown in Vietnam auf dem Laufenden gehalten wurde. Ich kann zudem empfehlen, sich für das Koffer-Packen ausreichend Zeit zu nehmen. Das Moskito-Netz, welches ich noch kurz vor Abflug bestellt hatte und mitgenommen habe, war Gold wert. Einen Steckdosen-Adapter braucht man nicht zwingend. In die meisten Steckdosen passen die deutschen Stecker. Zu guter Letzt sollte man natürlich nicht vergessen, das Visum rechtzeitig zu beantragen.

 

Uni und Campus: Wie hat dir die Uni gefallen? Wie waren die Kurse, die du belegt hast? Was hast du sonst auf dem Campus unternommen? Hast du Tipps, wie man am besten andere Studierende kennenlernt?     

Einige der Studierenden habe ich schon vor Abflug über die Facebook RMIT-Auslandssemester-Gruppen kennengelernt. So habe ich beispielsweise zwei Studenten aus Frankreich schon in Singapur am Flughafen getroffen und wir haben gemeinsam auf unseren Flieger nach HCMC gewartet. Zufälligerweise hatten wir unsere Sitzplätze im Flieger sogar nebeneinander. Großes Lob kann ich zudem dem Buddy-Team der RMIT aussprechen. Jeder von uns Studenten hat gleich zu Beginn einen persönlichen Buddy zugewiesen bekommen, der Ansprechpartner war, wenn man Fragen oder organisatorische Probleme hatte. So hat mir mein Buddy bei den Kurs-Belegungen geholfen oder wenn ich Fragen bezüglich Canvas oder vietnamesischer Apps hatte. Das Buddy-Team organisiert auch den Vietnamesisch Sprachkurs und die Campus- bzw. Stadttour. Ebenfalls zwei gute Gelegenheiten, andere Studenten kennenzulernen.

Ich habe während meines Auslandssemesters drei Kurse belegt: Leadership & Management, People & Organisations und Design Thinking for Business. Alle drei Kurse fand ich sehr interessant und eine gelungene Abwechslung bzw. Erweiterung zu meinem klinischen Psychologiestudium. In den Vorlesungen bzw. Seminaren war ich immer anwesend, was ich auch sehr empfehlen kann, da man dadurch später weniger Stress hat, wenn die Assignment-Abgabetermine anstehen.

 

Strand Mui Né

Stadt und Umgebung: Wie hat dir deine Studienstadt gefallen? Erzähle von deinen Reisen am Wochenende oder in der Semester Break.     

Als ich mein Auslandssemester absolviert habe, gab es leider einen sehr langen Lockdown in Vietnam, weshalb Reisen während meines Auslandsemesters nur sehr eingeschränkt möglich war. Ich habe mich hauptsächlich in Mui Né und in HCMC aufgehalten. Mui Né ist ein schöner Fischerort in Vietnam und zeichnet sich durch seine Sanddünen sowie Kitesurf- und Windsurfmöglichkeiten aus. In Mui Né habe ich zuerst in einem Bungalow (Lang Ca Voi) und danach in Eva Hut direkt am Meer gewohnt. In HCMC habe ich in einem Apartment (Monaco Apartments) in Thao Dien gewohnt. Den verschiedenen Stadtteilen in HCMC sollte man auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Jeder Stadtteil zeichnet sich durch seinen eigenen Charme aus. District 1, 2, 3, 4, 5 und 7 sind auf jeden Fall ein Muss.

Wer sich hauptsächlich vegetarisch oder vegan ernährt und Sorge hat, nicht genug Restaurants zu finden, den kann ich beruhigen. Ich habe mich in Vietnam hauptsächlich vegan ernährt und habe einige gute Restaurants und Cafés gefunden: Kashew Cheese, PremBistro, Kafka Café Saigon, The Organik House Saigon, The Vegan Garden, R House Saigon, Herbanyste, The Green Box, Bean Vegetarian sowie in Mui Né Feed Your Soul und El Café. Zudem kann ich nur empfehlen, alle möglichen Obst und Gemüsesorten, die Vietnam bietet, zu probieren. Seit ich wieder in Deutschland bin, bin ich regelrecht enttäuscht von der Auswahl, die die Obst- und Gemüseabteilungen deutscher Supermärkte zu bieten haben. Für Nicht-Vegetarier, die sich Essen bestellen möchten, kann ich Grab und Now als Apps empfehlen. Das Essen wird superschnell geliefert, ist supergünstig und man bekommt dort ebenfalls traditionelles vietnamesisches Essen. Vietnamesische Restaurants, die ich empfehlen kann, sind Quán Bui und Secret Garden.

 

Fazit: Erzähle uns von den Erfahrungen, die du in deinem Auslandssemester gemacht hast und wie es dich in deiner persönlichen Entwicklung weiter gebracht hat.     

Das Auslandssemester war eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe. Auch wenn mein Auslandssemester sehr von Covid-19 bestimmt war, möchte ich die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, nicht missen. Aus beruflicher Sicht konnte ich durch die MBA Business Kurse an der RMIT meinen Horizont noch einmal erweitern und durfte feststellen, wie viel Psychologie auch im Management steckt. Durch das Studium auf Englisch, den Austausch mit anderen internationalen Studenten und die Tatsache, dass ich mit Englischlehrern zusammengewohnt habe, hat sich mein Englisch zudem enorm verbessert. Neben dem RMIT-Vietnamesisch-Kurs habe ich mir zudem noch eine Vietnamesisch-Lehrerin gesucht, die mich bis heute per Skype unterrichtet. Im Gegensatz zu anderen Sprachen ist Vietnamesisch-Unterricht supergünstig. Für 20 Privatstunden zahle ich 170 Dollar und es geht definitiv auch noch günstiger, wenn man sich die Stunden beispielsweise zu zweit teilt oder sich Muttersprachler ohne Lehrzertifikat sucht.

Auf der persönlichen Ebene habe ich gelernt, fremden Menschen mehr zu vertrauen und bin offener gegenüber neuen Dingen geworden. Das Auslandssemester hat mir so gut gefallen, dass ich mich aktuell um Stellen im Ausland bewerbe, um nach meinem Masterabschluss Berufserfahrung im Ausland zu sammeln.

 

Sonstiges: Hast du uns noch mehr zu berichten? Wir freuen uns über jede Story.     

Weder europäische Führerscheine noch der internationale sind in Vietnam gültig. Dort ist nur der vietnamesische Führerschein gültig, der allerdings nur in vietnamesischer Sprache absolvierbar ist. Solltest du also in Vietnam ohne gültigen Führerschein fahren, muss du dich ggfs. auf Geldstrafen einstellen, solltest du kontrolliert werden. Da Motorrad-Unfälle von der studentischen Krankenversicherung allerdings ohnehin nicht übernommen werden, ist vom eigenen Fahren aber ohnehin abzuraten. Besser ist es, sich stattdessen einfach ein Motorrad-Taxi oder Auto-Taxi zu bestellen.