Wombats in Tasmanien am Strand

20.04.2021

Das Geheimnis des würfelförmigen Wombat-Kots

In Australien gibt es ein Mysterium, um das sich viele Fragen ranken: Wieso ist der Kot eines Wombats eigentlich würfelförmig? Wissenschaftler:innen der University of Tasmania haben das Phänomen nun untersucht und kommen der Sache auf den Grund.


Kommunikation in Würfelform

Glaubte man bisher, dass die Würfel beim Ausscheiden geformt werden, zeigt die neue Studie, dass dies bereits im Darm der Tiere passiert. Den Befund entdeckten die Forscher:innen eher zufällig im Rahmen anderer Untersuchungen der Beutelsäuger.
Die Studie untersucht Nacktnasenwombats, die sich vor allem im Südosten Australiens finden lassen. Die Tiere markieren ihr Gebiet und kommunizieren mit anderen über ihre Fäkalien, die sie prominent z.B. auf Steinen und Wegen platzieren. Die Ausscheidungen der Tiere sind würfelförmig. Das Formen einheitlicher, geometrisch geformter Exkremente ist eine Fähigkeit, die kein anderes Tier auf der Welt besitzt.

 

Wie die Würfel im Darm entstehen 

Die Forscher:innen fanden im Labor und durch mathematische Modellversuche heraus, dass die Form im letzten Teil des Darms der Tiere geformt wird. Der Darm eines Wombats ist in etwa zehnmal so lang wie das Tier selbst (ca. zehn Meter). Innerhalb der letzten 17 Prozent gibt es jeweils zwei starre und zwei flexiblere Seitenwände. Durch Trocknung und Muskelkontraktionen entsteht hier der für Wombats typische Würfel-Kot.
Im Vergleich zum Menschen dauert die Verdauung eines Wombats ca. viermal so lang. So werden der Nahrung mehr Nährstoffe entzogen und auch die Wasseraufnahme aus dem verdauten Essen ist effizienter als beim Menschen. Dadurch erklärt sich auch die feste Form der Exkremente.

 

Die Forschung geht weiter

Die Entdeckung, dass die Form innerhalb einer weichen Innerei geformt wird, kann für anderen Bereich und Innovationen genutzt werden, z.B. im Bereich der Fertigung oder klinischen Pathologie. Anhand des Kots lässt sich auch der Gesundheitszustand eines Tieres beurteilen.  
Scott Carver von der School of Biological Sciences der University of Tasmania bezeichnet die Studie als einen Anfang. Man wisse zwar jetzt, wie die Würfel der Wombats entstehen, aber es bleibt die Frage nach dem Wieso. Die Forschung geht also weiter.